Die SPD-Ratsfraktion hat in einer Anfrage an den Bürgermeister der Stadt Northeim Auskunft über den Zustand der städtischen Kinderspielplätze erbeten.

Über den Zustand der örtlichen Spielplätze hat die Zeitung "Hallo Sonntag" in ihrer Ausgabe am 08.11.2009 berichtet:

Gefährliches Spiel
Der Zustand Northeims Spielplätze lässt zu wünschen übrig

Northeim (sbm) – Bei einem bundesweiten Spielplatztest hatte der TÜV Rheinland im Frühsommer gravierende Mängel festgestellt. Der Aufschrei bei Politik und Bevölkerung war groß – doch verhallte ebenso schnell, wie er kam. Mit dem Ergebnis, dass nichts groß passierte. Aus diesem Grund hat die SPD-Ratsfraktion Northeim eine Anfrage zum Zustand der hiesigen Kinderspielplätze an die Stadtverwaltung gestellt. Die Kindergruppe „ErNa“ der Apostelgemeinde testete sowohl den Spielplatz am Minigolfplatz als auch an Vogts Teich. Das Ergebnis ist ernüchternd: Auch Northeims Spielplätze sind gefährlich. Neben den Gefahren zeigten die Kinder aber auch Ideen auf, was auf den Spielplätzen noch so alles fehlt.

Der Spielplatz in der Innenstadt, direkt neben der Minigolfanlage, liegt schön im Grünen und wurde von den 25 Kindern der ErlebnisNachmittagsgruppe (ErNa) der Apostelgemeinde gleich in Beschlag genommen. Eine Gruppe von acht Kindern stürmte die Rutsche hoch, worauf dieses, nicht mehr ganz so junge, metallene Spielobjekt bedenklich ins Wanken geriet. Eine Horde Jungens stürmte hingegen zum Klettergerüst und musste kurzerhand feststellen, dass dieses abrupt vor der eigentlichen Wackelbrücke endete. Diese fehlt ganz – auf der gegenüberliegenden
Seite steht das nackte Komplementär – übrig gebliebene Schrauben erhöhen die Verletzungsgefahr der Kinder enorm. Beim Rundgang über den Spielplatz gibt es viele „Baustellen“ zu entdecken: Der Sandkasten ist eher grün als sandig, die Wippe schwenkt nicht nur hoch und runter, sondern auch zur Seite. Einzelne, morsche sowie wacklige Balken des Kletterturmes tragen wie auch die stumpfe Rutsche, bei der der Lack abgeht, nicht gerade zum unbeschwerten Spielen bei. Pastor im Ruhestand Hartmut Siebenhüner, der die ErlebnisNachmittagsgruppe betreut, hält manche Spielgeräte für Kinder für gefährlich. „Man sollte defekte Spielgeräte nicht abbauen, sondern diese reparieren und vor allem noch welche dazubauen. Die Wippetiere sind gerade bei den kleineren Kindern sehr beliebt. Die Stadt sollte diesen Spielplatz ähnlich ausstatten, wie an Vogts Teich. Der ist schon ganz schön geworden“, wünscht sich der aktive Pastor für die Kinder. Doch auch hier seien Vandalismus und der Zugang zu Toiletten grundsätzliche Probleme, die viele Spielplätze haben.

Mit der Anfrage an den Bürgermeister will die SPD Tempo in die Spielplatzsicherheit und -attraktivität bringen. „Je nach Antwort, werden wir weiter aktiv werden“, erklärt Susanne Kosiolek-Sakuth, Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Jugend, Sport und Soziales. „Vielleicht können Bürger auch mit Hand anlegen – wie einst bei Northeim putzt sich – nur dass es diesmal bei den Spielplätzen umgesetzt wird“, ist eine Idee der Sozialdemokratin. Denn, wenn bei dem jetzigen Zustand etwas passieren sollte, dann sei Holland in Not.